26.11.2015

Sollte Europa aufhören, den Tod zu fürchten?

 

Die Terroranschläge, die, vor nun fast zwei Wochen, in Paris verübt wurden lösten das Mitleid, die Solidarität aber auch viel Schrecken innerhalb von Europa aus. So wurden Millionen von Beiträgen mit dem Hashtag, „prayforparis“ in sozialen Netzwerken verbreitet, Kerzen wurden angezündet und Politiker hielten emotionale Reden. Vor einer Woche las ich den Artikel „Wie fürchten den Tod nicht“, den Reinhard Müller in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlichte. Seine These war, man solle dem Terror entgegensetzen, dass man sich nicht fürchte, indem man sich jetzt auf die christlichen Werte Europas zurückbesinnt. Man solle so, in der Zuversicht auf den Himmel, das christliche Heilsversprechen, ohne Angst vor weiteren Terroranschlägen, leben. Ich stelle mir nun die Frage wie hilfreich diese Aussage von R. Müller ist.

 

Man muss sehr zu Ungunsten der christlichen Wertegemeinschaft vorbringen, dass Vertreter des Christentums in der Vergangenheit keineswegs ein friedlicheres Verhalten an den Tag legten als die Terroristen von heute. Wenn auch nicht mit derart modernen Waffen, zur Zeit der Kreuzzüge wurden im Namen der Kirche Unmengen an Blut vergossen, Blut das nicht weniger unschuldig gewesen sein mag als das Blut der Franzosen, die vor zwei Wochen durch Terroranschläge in Paris starben. Der Papst, das damals alleinige Oberhaupt der Kirche, wollte Jerusalem erobern und christianisieren. Auf dem Weg und dort wendete man Gewalt an, die bestimmt nicht weniger schmerzhaft war als der Tod durch das Feuer eines Maschinengewehrs. Wie sollten also Christen mit einem Heilsversprechen als Motivation dem Islamischen Staat, durch „absichtliche Ignoranz“, den Atem rauben. Hier scheinen wir dem Islam in keiner Weise überlegen zu sein und schon könnten wir denken, die Islamisten hätten ein Recht uns, in einer „Racheaktion“ zu töten. Nun kann uns das Heilsversprechen, das uns die Bibel lehrt, das uns Jesus ermöglicht hat, doch trotz all dieser Fehler, die wir nicht einmal selbst begangen haben, Frieden schenken, der die Angst vor Terror überwindet. Wir können, durch diesen Frieden, dem IS vielleicht wirklich ein Stück seiner Lust daran rauben, uns zu töten. So viele Menschen sind friedlich eingeschlafen und von uns gegangen, weil sie darauf vertrauten, dass Jesus sie erlösen würde und sie mit ihm weiterleben könnten. Weil wir das gesehen haben, können wir und ganz Europa uns auf diese christlichen Werte, die uns die Bibel lehrt, auf unser Heilsversprechen und die Nächstenliebe, zurückbesinnen und nach diesen Richtlinien, ohne Angst vor dem Terror, aber mit Liebe und Solidarität zu den Angehörigen der Opfer, vielleicht sogar mit Verhandlungsbereitschaft gegenüber dem IS, leben. Wenn wir uns nun auf diese Werte zurückbesinnen, fangen wir außerdem an, dem IS ähnlich, zu denken. Wir fangen an uns als Gemeinschaft eines Glaubens zu verhalten, während wir im Gegensatz zum IS, die anderen Religionen in Europa nicht unterdrücken sondern ihre Mitglieder genau so wie uns selbst lieben. Wir würden dadurch die gesamte Europäische Einheit stärken und könnten, als gestärkte Europäische Union, Die Sicherheit der Bewohner besser gewährleisten. Denn eine Einheit, die sich nicht mit internen Spannungen auseinandersetzen muss, kann den Flüchtlingsstrom viel präziser lenken, mögliche Terroristen abfangen, und die Flüchtlinge gerecht verteilen, was jetzt noch nicht funktioniert. Wir könnten also den Terror somit, wenn auch nicht indem wir dem IS die Lust am Töten rauben, Innerhalb von Europa eindämmen und auch die Flüchtlingsproblematik lösen, wenn wir uns, also die gesamte EU auf die Werte der Bibel berufen.

 

Ich stimme letztendlich mit Reinhard Müller überein und schlage vor, dass sich Europa als eine christliche Wertegemeinschaft auf diese Werte zurückbesinne und sich in einer neuen Einheit, auch im Bezug auf unseren Glauben, dem Islamischen Staat friedlich gegenüberstelle. Wir können so die Gefahr des Terrors nicht ganz auslöschen, aber wir können dem IS mit dem entgegentreten, worauf wir stolz sind, die Werte der Christen.

 

Simeon Weigel


27.11.2015

Die politische Utopie des Kommunismus


Der Begriff Kommunismus(lat. communis„gemeinsam“) bezeichnet in so fern eine Utopie, dass er es vorsieht, allen Mitgliedern einer Gesellschaft soziale Gleichheit und Freiheit zu gewährleisten. Der Kommunismus schließt die Herrschaft von Menschen über Menschen aus und will Privateigentum an Produktionsmitteln der Gemeinschaft übereignen.

 

Karl Marx, sowie sein Freund Friedrich Engels waren wichtige Gesellschaftstheoretiker, die zusammen die Gesellschaftstheorie entwickelten, die man heute als Marxismus bezeichnet. In dieser Theorie nimmt der Kommunismus eine Schlüsselposition ein. Um einen Kommunismus zustande zu bringen, muss es, nach Marx und Engels, eine revolutionäre Umverteilung der gesellschaftlichen Verhältnisse geben.

 

Der Sowjetkommunismus unter Lenin gilt als erstes etabliertes kommunistisches Herrschaftssystem. Aus den Kommunistischen Parteien, die sich nach dem 1.Weltkrieg in vielen Ländern bildeten, wurde 1919 die Komintern(Kommunistische Internationale) gegründet. Ab Mitte der 1920er prägte die Diktatur des Stalinismus, in der UdSSR, das Gesicht des Kommunismus.

Nach dem 2. Weltkrieg kamen viele ost- und mitteleuropäische Länder unter kommunistische Herrschaft. Ab 1960 trennten sich verschiedene kommunistische Parteien von der KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjet-Union). In den 1980er Jahren lockerte die Politik des sowj. Parteichefs Michail Sergejewitsch Gorbatschow die Blockdisziplin und ermöglichte Massendemonstrationen. Ab 1989 zerfielen die Kommunistischen Regimes in Europa, zuletzt das der UdSSR. Heute befinden sich  nur noch wenige Staaten unter kommunistischer Herrschaft, wie zum Beispiel Nordkorea und China.   

Michail Sergejewitsch Gorbatschow

Karl Marx


Friedrich Engels


Vladimir Iljitsch Lenin


19.01.2016

Vorbilder - Wissenswertes

Definition: Ein Vorbild ist jemand, der von Anderen als mustergültiges Beispiel angesehen und nachgeahmt / nachzuahmen versucht wird.

Synonyme und Umschreibungen:

  • Ideal
  • idealisiertes Muster / Beispiel
  • bewusst gewähltes Modell
  • Rolemodel(engl. Vorbild; wörtlich Rollenmodell)

Zusätzliche Informationen und Theorien:

  • Eine Person stelle sich eine bessere Identität vor, nehme sie als Vorbild und gleiche sich ihr in einem psychodynamischen Prozess an, so Sigmund Freud.
    • Die vorherige Identität gleicht sich der neuen an, verhält sich wie jene oder versucht es zumindest.
    • Vorbilder sind vor allem bei Kindern primär die Eltern, da sie unreflektiert nachgeahmt werden können.
    • Verhaltensmuster werden übernommen, wenn innerpsychische Konflikte auftreten.
  • Es gibt einen Unterschied zwischen "Rollenmodell" und Vorbild: Vorbilder gelten für das generelle Leben, während Rollenmodelle nur in bestimmten Bereichen, wie Sport, gelten. ~ Robert K. Merton

 

Die Gattung Fabel

Typische Merkmale

  • Fabeln enden üblicherweise mit einer Moral.

  • Sie Enthalten oft Gesellschaftskritik.

 

Wichtige Merkmale

  • Fabeln handeln oft von Tieren, denen menschliche Eigenschaften zugeordnet werden (Personifikation): „Bildebene“

  • Fabeln enden mit einem Sprichwort, das ermahnend gesellschaftskritisch gemeint ist. (Moral, Lehre: Sachebene)

  • Fabeln sind kurz und lehrhaft als Gleichnisse erzählt.

  • Fabeln sind in einfacher Sprache verfasst.

  • Es gibt …

    • einen einheitlichen Ort

    • eine einheitliche Zeit

    • eine einheitliche Handlung

 

Die Fabel im 18.Jhd. - Warum war sie beliebt?

  • Fabeln können unterhaltsam belehren („fabula docet et delectat“)

  • Breite Bevölkerungsschichten werden durch Fabeln angesprochen.

  • Die Konstellation, Schwacher vs. Starker, kann in Fabeln Gut dargestellt werden. (z.B. Maus & Löwe)

 

Bsp.: Der Tanzbär (Lessing)

  • Inhalt: Ein Tanzbär der zurückkehrt prahlt mit seinem Tanz und wird kritisiert.

Unter den Übungen nun … würde die Erfindung … [von] Fabeln … dem Alter eines Schülers am allerangemessensten [sein].“ ~Lessing)